Im Charlottenburger Kiez bereichern die Männer mit dem roten Kreuz auf schwarzen Soutanen schon seit Jahrzehnten das Stadtbild. Die Rede ist von zwei Patres und einem Bruder des Kamillianer Ordens, der seinen Berliner Sitz in der 1932 erbauten Kamilluskirche am Klausenerplatz hat. Das schlichte Bauwerk lässt den Betrachter nicht ahnen, welch eine Vielfalt sich im Inneren befindet: außer der Kirche und der Pfarrgemeinde ein Seniorenheim mit 40 Betten, ein Kindergarten und - nicht alltäglich für einen Standort inmitten der Stadt - ein Kloster. Betreut werden die Einrichtungen von den Kamillianern, einem Orden, der sich die Krankenpflege zur höchsten Aufgabe gestellt hat.
Ordensgründer ist der heilige Kamillus (1550-1614), der, geboren als Camillo de Lellis, nach mühsamer Jugend und Soldatendasein den Weg der Nächstenliebe über die Tätigkeit als Krankenpflege bis hin zum Priesteramt fand. Im Jahr 1586 erreichen Kamillus und seine Gefährten von Papst Sixtus V. die Ordensanerkennung als "Gesellschaft der Diener der Kranken". |